Lieber Investor,
an was denken Sie als Anleger beim Jahresausblick auf 2026? Vielleicht achten Sie auf technische oder fundamentale Faktoren, die auf die Kurse einwirken können.
Es gibt aber auch einen bedeutsamen mehrjährigen Zyklus: der 4-Jahreszyklus. Er geht über vier Jahre und beeinflusst die Kurse am US-Aktienmarkt.
Er wird auch Wahlzyklus genannt. Denn es spielt für die Aktienmärkte eine Rolle, in welchem Jahr des vierjährigen Wahlzyklus wir uns befinden. Das kommende Jahr 2026 ist dabei ein sogenanntes Zwischenwahljahr. Wie schneidet es im 4-Jahreszyklus ab?
Der 4-Jahreszyklus beeinflusst die Märkte
Das 4-Jahres- oder Wahlzyklus genannte Phänomen differenziert nicht nach der Partei, sondern nach dem Jahr der Präsidentschaft. In den 125 Jahren zwischen 1900 und 2024 stieg der Dow Jones durchschnittlich 5,70%, wenn es sich um ein Präsidentenwahljahr handelte. In den Vorwahljahren schnitt er mit 8,95% sogar noch besser ab. In den Nachwahljahren waren es hingegen lediglich 4,75%, in den darauffolgenden Zwischenwahljahren sogar nur 0,78%.
Das Zwischenwahljahr ist somit das schlechteste Jahr im 4-Jahreszyklus. Das ist keine schöne Aussicht für die Aktienkurse im kommenden Jahr, das ein Zwischenwahljahr ist.
Der 4-Jahres Wahlzyklus im Detail
Doch wie sieht die Entwicklung im Detail aus? Sehen Sie sich dazu den durchschnittlichen Vierjahresverlauf des Dow Jones im Chart an. Die Skala rechts weist Gewinn prozentual aus. Die Skala unten zeigt das Jahr im Vierjahreszyklus.
Oberhalb von „Election“ ist der durchschnittliche Verlauf aller Wahljahre dargestellt, oberhalb von „Post-Elect.“ der aller Nachwahljahre, oberhalb von „Midterm“ der aller Zwischenwahljahre, und oberhalb von „Pre-Election“ der aller Vorwahljahre. Durch den Chart ist es Ihnen möglich, Entwicklungen auch innerhalb des Zyklus genau zu betrachten.
Dow Jones, 4-Jahreszyklus, ermittelt über 126 Jahre

Wie Sie anhand des Endwertes der Skala sehen können, lag der durchschnittliche Anstieg über gesamten Vierjahreszeitraum bei 23%.
Während die übrigen drei Jahre des Zyklus mehr oder minder positiv verliefen, brachte das mit rotem Pfeil markierte Zwischenwahljahr den Anlegern hingegen im Mittel kaum Gewinne.
Mit 2026 steht ein solches jetzt an. Es droht ein relativ schlechtes Börsenjahr zu werden.
Die Gründe des Präsidentenwahlzyklus scheinen übrigens fiskal- und geldpolitischer Natur zu sein und dürften mit den Wahlen zusammenhängen.
Das Zwischenwahljahr unter der Lupe
Der nächste Chart zeigt Ihnen den durchschnittlichen Verlauf nur der Zwischenwahljahre, wie 2026 eines sein wird. Der Chart ist gewissermaßen die Vergrößerung des dritten Viertels des ersten Charts.
Mittlerer Verlauf des Dow Jones im Zwischenwahljahr

Deutlich erkennen Sie die Abschwächung ab Mitte April – sozusagen ein leicht vorgezogenes „Sell in Mai and go Away“. Dafür erfolgt auch der Anstieg bereits wieder früher, nämlich Ende September. Insgesamt ist das Zwischenwahljahr problematisch.
Auch im Zwischenwahljahr gibt es gute Chancen!
Problematisch ist allerdings nur der Gesamtmarkt. Viele einzelne Werte und Sektoren weichen vom Index-Verlauf ab und bieten Ihnen auch in schwierigen Zeiten gute Chancen. Zudem gibt es Short-Gelegenheiten und andere Märkte wie beispielsweise die Edelmetalle. Nutzen Sie die vielfältigen Gelegenheiten, die Ihnen die Märkte bieten!
Herzliche Grüße,
Dimitri Speck
Gründer und Chef-Analytiker von Seasonax
PS / So nutzen Sie die Filterfunktion auf Seasonax:
Wenn Sie selbst den Vierjahreszyklus untersuchen wollen, rufen Sie doch einfach die Filterfunktion auf Seasonax rechts oben am Chart unter „Mehr“ auf:
