Haben auch Kryptos einen saisonalen Verlauf?

Lieber Investor,

immer wieder werde ich gefragt, ob auch die sogenannten Kryptowährungen einen saisonalen Verlauf aufweisen.

Sie stellen sich die Frage vielleicht auch. Denn ganz gleich, ob Sie in Kryptos investieren oder nicht, ist die Überlegung des Auftretens von Saisonalität bei einer neuen Anlageklasse spannend.

Sehen wir uns daher den saisonalen Verlauf von Bitcoin an.

Bitcoins haben eine ausgeprägte Sommerschwäche

Der Chart zeigt Ihnen seinen Verlauf des Preises des Bitcoin abhängig von der Jahreszeit. Die horizontale Achse weist den Zeitpunkt im Jahr aus, die vertikale den Wert des saisonalen Index.

Bitcoin, saisonaler Verlauf, ermittelt über 13 Jahre

 Ab dem 10. Juni geht es saisonal leicht abwärts. Quelle: Seasonax

Wie Sie sehen, gibt es bei der Kursentwicklung der Bitcoins ein „Sommerloch“: In der Zeit vom 10. Juni bis zum 2. Oktober fiel der Wert saisonal.

Die optimalen saisonalen Zeitpunkte bei Bitcoin

Der Kursverlust zwischen dem 10. Juni und dem 2. Oktober betrug im Mittel 8,18 Prozent. Das entspricht annualisiert ‑23,92 Prozent.

Die Schwäche der Phase wird deutlicher, wenn wir sie mit der saisonal guten Phase vergleichen: Umgekehrt stiegen Bitcoins nämlich zwischen dem 2. Oktober und dem 10. Juni im Mittel um 212,13 Prozent. Das entspricht aufs Jahr umgerechnet einem satten Gewinn 423,15 Prozent!

Annualisierte Renditen helfen Ihnen beim Bewerten von saisonalen Phasen

Bei einem Wert wir Bitcoin, der in der Vergangenheit stark stieg, sind naturgemäß die saisonale Schwächephasen in der Vergangenheit nicht sehr ausgeprägt, wie Ihnen der Wert von ‑8,18 Prozent zeigt.

Das Ausmaß des saisonalen Trends wird aber durch den Vergleich mit der übrigen Zeit deutlich. Dies geht numerisch am besten über die annualisierte Rendite. Sie lag in der Schwächephase wie erwähnt bei ‑23,92 Prozent und in der übrigen Zeit bei 423,15 Prozent. Dieser sehr hohe Unterschied zeigt ihnen die relative Schwäche der Schwächephase in der Zeit vom 10. Juni bis zum 2. Oktober.

Durch den Vergleich der annualisierten Renditen der markierten Phase mit der restlichen Zeit können Sie grundsätzlich das Ausmaß eines saisonalen Trends numerisch bewerten. In der Seasonax-App finden Sie beide Werte rechts oben unter dem Kreis, der Ihnen Sachverhalt zudem auch optisch näherbringt:

Detrending hilft Ihnen beim Erkennen von saisonalen Schwächephasen

Es gibt aber auch eine rein optische Methode, saisonal Trends zu verdeutlichen: das Detrending. Sie können es in Seasonax ganz einfach einschalten, indem Sie auf den Button mit dem Pfeilsymbol oberhalb des Charts klicken:

Schalter fürs Detrending in Seasonax
Detrending

Detrending macht den saisonalen Trend besser sichtbar. Quelle: Seasonax

Durch Detrending wird der übergeordnete Trend herausgerechnet. Der Endpunkt des Charts kommt beim Startpunkt zu liegen. Dazu wird die übergeordnete Kursbewegung anteilig auf alle Tage verteilt rechnerisch abgezogen.

Im detrendeten Chart können Sie den saisonalen Trend optisch schneller erkennen. Er wird quasi „verstärkt“. Dies erleichtert Ihnen beispielsweise Schwächephasen bei Instrumenten, die in der Vergangenheit stark gestiegen waren wie eben Bitcoins, besser zu erkennen.

Der nächste Chart zeigt Ihnen den detrendeten saisonalen Verlauf von Bitcoin:

Bitcoin, detrender saisonaler Verlauf, ermittelt über 13 Jahre

 Die saisonalen Schwächephasen sind gut zu erkennen. Quelle: Seasonax

Nun erkennen Sie die saisonale Schwächephase bei Bitcoin vom 10. Juni bis zum 2. Oktober viel deutlicher. Sie bedeutet, dass Bitcoin ohne den starken Grundtrend der vergangen Jahre hier eine ausgeprägte saisonale Schwäche aufweist.

In den kommenden Monaten steht somit die saisonale Schwächephase bei Bitcoin an.

Es gib aber auch andere Instrumente, bei denen Sie mit Detrending den saisonalen Verlauf besser erkennen können. Probieren Sie doch  einfach selbst das Detrending in Seasonax jetzt aus!

Herzliche Grüße,

Dimitri Speck

Mitgründer und Chef-Analytiker von Seasonax

PS: Auch Bitcoin weist einen saisonalen Verlauf auf.