Der Dow Jones 10-Jahreszyklus

Sicher ist die Jahressaisonalität der wichtigste Zyklus für Sie als Anleger. Es gibt aber auch Zyklen anderer Längen. So hatte ich im Seasonal Insights in der Ausgabe vom 30. Dezember 2020 den 4Jahres-Zyklus, auch Wahlzyklus genannt, besprochen.

Es geht aber noch länger.

Heute möchte ich den längsten kalendarischen Zyklus analysieren, den es an den Märkten gibt: Den 10-Jahreszyklus.

Die Dekade im Dow Jones

Der Chart zeigt Ihnen dazu den Verlauf des Dow Jones abhängig von der Dekade ab 1897. Dieser Dekadenzyklus-Chart weist somit den durchschnittlichen 10Jahres-Verlauf des Index über mehr als 120 Jahre aus.

Sie sehen im linken Bereich des Charts über der „0“ den mittleren Verlauf aller Jahre, die mit der Ziffer „0“ enden (wie 2000, 2010 oder 2020). Dann folgt der saisonale Verlauf der Jahre, die auf „1“ enden (wie 2001 oder 2011) und so fort, bis sich der Dekadenverlauf ergibt.

Dow Jones, 10-Jahreszyklus, ermittelt über 124 Jahre

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<p><em>Ab dem Jahr „5“ geht es steil nach oben! </em><strong>Quelle:</strong> Seasonax<br />
Wie Sie sehen, scheint der Aktienmarkt einem 10-Jahres-Zyklus zu folgen. In der ersten Hälfte der Dekade – also in den Jahren die auf „0“ enden bis zu denen mit der letzten Ziffer „4“ – stiegen die Aktien im Mittel kaum, in der zweiten hingegen deutlich.</p>
<p>Sehr fest verliefen Aktien des Dow Jones im Mittel in den Jahren, die mit der Ziffer „5“ endeten. Ihr durchschnittlicher Gewinn betrug 26,8%. Das entspricht mehr als einem Drittel des ganzen mittleren Dekadengewinns! In 7er-Jahren hingegen gab es oft Einbrüche.</p>
<h3>Bis Mitte der „2er“ eher problematischer Verlauf</h3>
<p>Eine Schwächephase gab es typischerweise auch bis Mitte der Jahre, die auf die Ziffer „2“ enden – so wie 2022. Droht so gesehen im Dow Jones eine Schwächephase?</p>
<h3>Mythos – oder ist am 10-Jahreszyklus etwas dran?</h3>
<p>Dazu müsste es allerdings einen Grund für die Trends des Dekadenzyklus geben. Sonst wäre der Verlauf nur Zufall. Allerdings ist der Grund unklar. Möglicherweise triggert die Kenntnis des Kalenders ökonomische oder geldpolitische Entscheidungen – wir nehmen uns ja auch oft zu Neujahr etwas vor.</p>
<p>Dazu gibt es durchaus Hinweise. So fanden umfassende Marktänderungen oft gemeinsam mit dem Dekadenwechsel statt. Beispiele dazu sind das Hoch beim Goldpreis gegen Ende der 1970er-Jahre, oder das der Nasdaq Ende der 1990er-Jahre. Der japanische Nikkei 225 drehte seinen langjährigen Trend sogar auf den Tag genau zum Ende der Dekade am letzten Handelstag des Jahres 1989!</p>
<h3>Die Jahressaisonalität können Sie leicht nutzen!</h3>
<p>Ich selbst bin, was den 10-Jahreszyklus angeht, ehrlich gesagt gespalten. Vielleicht hat er ja einen Einfluss auf die Märkte, was für eine schwierige Phase bis Mitte 2022 im Dow Jones sprechen würde. Ich vermute aber, dass der Einfluss des 10-Jahreszyklus, sofern es ihn denn überhaupt gibt, auf jeden Fall kleiner ist als der von Zyklen kürzerer Länge.</p>
<p>Denn bei der Jahres-Saisonalität liegen oft sehr solide Gründe vor, die die Trends untermauern. Diese reichen vom Wetter über wiederkehrende Ereignisse wie Messen oder Buchhaltungsstichtage bis hin zu Quartalsberichten. Bei <a class=www.seasonax.com finden Sie dazu eine beinahe unbegrenzte Zahl an Möglichkeiten. Schauen Sie doch vorbei!

Herzliche Grüße,

Dimitri Speck
Gründer und Head Analyst von Seasonax

PS: Der 10-Jahreszyklus könnte sich auf den Dow Jones auswirken!